Ein Wochenende in Chefchaouen – Marokko
Andalusien – Marokko
Chefchaouen, Marokko, … gehört das überhaupt auf einen Blog über Andalusien? Ich denke schon und zwar aus zwei Gründen: Erstens liegt Marokko in Sichtweite der andalusischen Mittelmeer- und Atlantikküste und viele Andalusienurlauber überlegen, ob sie nicht einfach mal für ein bis zwei Tage ‚rübermachen‘ sollen. Und zweitens hat der Norden Marokkos sehr viel Gemeinsames mit Andalusien: ähnliche Vegetation, ähnliche Architektur, gemeinsame Sprache und vieles mehr. Ein Paradebeispiel für diese Gemeinsamkeiten ist Chefchaouen.
Chefchauen, die andalusische Stadt Marokkos
Chefchauen, Chef Chaouen, Chaouen, Xauen, Chichauen, unter all diesen Namen kennt man die blaue Stadt in den Ausläufern des Rif-Gebirges. Flankiert von zwei Hörnern (zwei Berggipfel) liegt Chauen eingebettet in einem grünen Tal. Mittelalterlich in ihrer Architektur, andalusisch die Gesichtszüge ihrer Bewohner und heilig in der Vergangenheit, so präsentiert sich die unglaublich sympathische und fotogene Stadt. Man kann sagen, in Chaouen vermischt sich arabische Tradition mit andalusischem Flair.
Chaouen liegt auf ungefähr 600 m.ü.M., und als ich kürzlich Ende Februar dort war, war es noch recht kühl. Obwohl es ständig geregnet hatte, kam doch auch immer wieder die Sonne durch und ich konnte einige schöne Aufnahmen machen. Durch die Gassen der Altstadt schlendernd, komme ich immer wieder an Souvenier-, Haushalts- und anderen durchaus interessanten Läden vorbei.
Die Kasbah von Chefchaouen
Die meisten Teestuben und Restaurants findet man am Place Outa el Hammam, im unteren Teil der Altstadt. Hier befindet sich auch die Kasbah, eine alte Festung aus dem 17. Jahrhundert. In dem großen Turm der Festung befinden sich die Gefängniszellen, die noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts in Betrieb waren. Heute beherbergt die Kasbah ein ethnografisches Museum mit einer beachtlichen Sammlung an populärer Kunst, alte Waffen, Teppichen und Fotos. Der Eintritt kostet 10 Dirham, was ca. 1 Euro entspricht. Dienstags ist das Museum geschlossen.
Ras El Ma und die Spanische Moschee
Verlässt man die Altstadt Richtung Nord-Osten, gelangt man zu den öffentlichen Waschplätzen und zum Ras El Ma (Ras = Kopf, Ma = Wasser), dem Ort, an dem das Wasser in die Stadt gelangt. Hier stehen oft Berber-Frauen, die irgendwelche handgearbeiteten Gegenstände feilbieten. Ein durchaus lohnender Spaziergang dorthin. Da ich die Stadt auch noch von oben fotografieren wollte, bin ich noch zur Spanischen Moschee hinauf gegangen. Wenn man von der Stadt Richtung Ras El Ma läuft, führt am Berghang nach rechts ein Pfad hinauf zur Moschee.
Die Anreise und Praktische Tipps
Um nach Chaouen zu gelangen, setzt man am Besten mit der Fähre von Tarifa nach Tanger Stadt über. Die Überfahrt dauert eine Stunde. Von dort geht es mit dem Bus oder Taxi (ca. 50.- €) erst in Richtung Tétouan und dann hinauf in die Berge nach Chefchaouen.
Geld kann man entweder in Wechselstuben tauschen oder direkt am Geldautomaten ziehen, ich bevorzuge Zweiteres. Man kann aber meist auch in Euro bezahlen. Die Marokkaner (hauptsächlich die jüngeren) sind sehr sprachbegabt und man kann sich immer irgendwie verständigen. In Chaouen sprechen die Leute fast alle Spansich oder Französich oder beides, und viele auch Englisch.
Als Übernachtungsmöglichkeit kann ich das Hotel Parador oder auch das Riad Assilah Chaouen empfehlen. Beide liegen in der Altstadt in der Nähe des Platzes Outa el Hammam.
Mein Fazit
Wenn Ihr in Andalusien seid, und mal kurz nach Marokko rüber schauen möchtet, so könnt Ihr durchaus einen Tagesausflug nach Tanger unternehmen. Was ich davon halte, habe ich ja bereits in diesem Beitrag geschrieben. Ich rate Euch, nehmt Euch zwei Tage Zeit und besucht Chefchaouen. Die Stadt ist wunderschön, ihre Bewohner sehr angenehm und gastfreundlich und Ihr seid dort gut aufgehoben.
Wenn Ihr Fragen oder Anmerkungen habt, freue ich mich über einen Kommentar von Euch.
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