Gestern war mal wieder ein wunderschöner Tag zum Wandern. Diesmal zog es mich in die Sierra Blanca, genauer gesagt zum Refugio de Juanar.
Das Hinterland von Marbella und die Umgebung von Ojén, Monda und Istán wird von der Sierra Blanca y Canucha umfasst. Hier findet man viele gut ausgeschilderte Wanderwege. Diese Sierra ist entlang der Costa del Sol das dem Meer am nächsten gelegene Gebirge. Die höchsten Gipfel der Sierra überschreiten die 1.200 m. Da gibt es den Cerro del Lastonar mit 1.275 m, den Cerro de la Concha mit 1.215m, der Pico de Juanar mit 1.181 m um nur einige zu nennen. Die Sierra de Canucha weist eine artenreiche Flora und Fauna auf. Manche bezeichnen die Gegend als eine kleine Arche Noa, in der manche vom aussterben bedrohte Spezien aus der Tier- und Pflanzenwelt überlebt habt. Man findet hier z.B. wilde Orchideen und die spanische Igeltanne (Pinsapo), eine Tannenart, die es nur noch im Süden Andalusiens und im Norden Marokkos gibt.
Das Refugio de Juanar, einst ein Parador, heute Hotel und Restaurant, ist ein idealer Ausgangspunkt sowohl für anspruchsvolle Wanderung als auch für leichte Spaziergänge mit der ganzen Familie. Im Herbst tummeln sich hier auch viele Kastanien- und Pilzsammler. Vom Parkplatz aus gelangt man zu Fuß zu zwei sehr schönen Aussichtspunkten (Mirador) mit einer einzigartigen Aussicht einmal über Ojén und die Küste (Mirador del Corzo) und einmal über Marbella (Mirador del Macho Montés). Der Weg führt durch ein einzigartiges Tal, el Valle de Juanar, auch bekannt als der Olivar de Juanar. Diese Tal befindet sich inmitten des Massivs auf ca. 850 m Höhe, bestehend aus einer leichten Mulde umrahmt von hohen Bergen. Mit der Zeit entstand hier ein sehr fruchtbarer Boden auf dem sich eine vielfältige Vegetation entwickeln konnte. In seiner Mitte findet man einen hundert Jahre alten Olivar, umrahmt von Kastanien, Kirschen und Gruppen von Igeltannen.
Den Wanderfreunden bietet sich hier zwei schöne Wanderungen an: Einmal über Gipfel des Juanar (Cima la Cruz de Juanar) und einmal über den Salto del Lobo zum Gipfel La Concha. Es gibt noch weitere, wie z.B. der Weg nach Istán, aber diesen geht man nur one-way und muß dann schauen, wie man wieder zurück kommt.
Der Weg zur La Concha ist etwas für erfahrene Wanderer, denn am Ende erwartet einen eine Gratwanderung, die nicht ganz ohne ist. Hiefür sollte man sich den ganzen Tag Zeit nehmen (ca. 8,5 Std. Laufzeit, ca. 13 km) und entsprechend ausgerüstet sein. Auch der Rundweg über den Gipfel des Juanar hat den Schwierigkeitsgrad mittel – schwer, ist aber um etwas kürzer (ca. 6 km, knappe 3 Std. Wanderzeit). Beide Wanderwege sind recht gut ausgeschildert und markiert.
Da ich spät am Nachmittag alleine unterwegs war (sollte man nicht machen) und weit und breit keine Menschenseele mehr zu sehen war, bin ich dieses Mal nur den Wanderweg PR-A 168 hinaufgegangen, der sowohl zum Gipfel des Juanar als auch zur Concha führt. Nach ca. 3 Kilometern kommt man auf einen Kamm, dort trennen sich die Wege: Einer führt gerade weiter zur Concha und der anderer, biegt nach links ab, hoch zum Juanar. An dieser Stelle bin ich dann auch wieder den selben Weg zurück gegangen.
Wie man sieht, hat die Costa del Sol viel mehr zu bieten, als Strand und Meer. Nur wenige Kilometer Richtung Hinterland findet man bereits wunderschöne Naturlandschaften mit einer vielfältigen Fauna und Flora.
Weitere Fotos aus der Region findet Ihr in dem Blogbeitrag Ein Ausflug in die Sierra Blanca.
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Hier ist die komplette Tour als Rundwanderung aufgezeichnet.
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